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Der Primetime-Verlauf: "The Voice Kids" proftiert von pausierenden Tänzern

"Let's Dance" und "The Voice Kids" haben auch am Freitag ganz offenbar eine ähnliche Zielgruppe angesprochen. In den Verlaufskurven gut zu erkennen ist jedenfalls, dass Sat.1 mit "The Voice Kids" insbesondere in den Werbepausen der RTL-Tanzshow sehr deutlich zulegte. Das ZDF zeigte am Freitagabend zwei Krimis: Während "Der Alte" im Verlauf der 60 Minuten ein klein wenig zulegte, gab "Letzte Spur Berlin" im Anschluss im Verlauf der rund 45 Minuten tendenziell eher Publikum ab.

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Der Vorabend-Verlauf: Eishockey-Endspurt schwächer

Eishockey ist eben kein Fußball. Bei Fußball-Übertragungen ist es für gewöhnlich so, dass gegen Ende der zweiten Halbzeit oder gar in der Verlängerung die besten Reichweiten erzielt werden; dann geht es zumeist ja auch wirklich um Sieg oder Niederlage. Beim WM-Auftakt der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft war das ganz ähnlich. Mit 6:4 gewann die Mannschaft von Bundestrainer Kreis gegen die Slowakei, aber der Sieg stand erst kurz vor Schluss fest. Die Verlaufskurve zeigt, dass das erste Spiel der DEB-Mannschaft beim Turnier am Freitagnachmittag im zweiten Drittel durchaus noch zulegte. Doch das dritte Drittel, das um kurz nach 18 Uhr startete, holte dann nicht mehr die Werte von zuvor. Es steigerte sich zwar auch ein bisschen, aber eben nicht mehr auf die Werte, die vor 18 Uhr noch möglich waren. 

Im ZDF tat sich zudem das um 17.15 Uhr gezeigte "Hallo Deutschland - Abenteuer Auswandern" recht schwer. Es verlor insbesondere in den Anfangsminuten doch einige Zuschauerinnen und Zuschauer. Anders erging es zeitgleich "Brisant" im Ersten, das deutlich zulegte.

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Wichtig bei allen All Eyes on Screens-Kurven: Sie sind, anders als die AGF-Zahlen, nicht bevölkerungsrepräsentativ. Sie werden also nicht anhand eines Panels gewichtet und hochgerechnet, sondern geben die tatsächlich gemessenen Gerätedaten aus rund einer Million von insgesamt 13 Millionen Vodafone-Haushalten wieder. Mehr Hintergrund zu diesen Daten gibt es hier. Aussagekräftig sind somit weniger die Höhe der Reichweitenkurven zueinander als die Entwicklung innerhalb eines Senders und die Erkenntnisse zu Umschaltzeitpunkten.

Daily Reach der TV-Vermarkter

Der Daily Reach gibt an, welchen Prozentsatz der gemessenen Vodafone-TV-Haushalte die Werbeblöcke und Sponsoring-Positionen eines Vermarkters erreicht haben - also eine Tages-Nettoreichweite. 

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Werbe-Ranking: Kampf um Platz drei

Besonders eng war am Freitag das Rennen um den dritten Rang in Sachen XRP: Fast gleichauf lagen dabei Dr. Oetker und Milka, beide hatten 109 Punkte. Dr. Oetker kam aber eben auf 109,87, während die Milka-Kampagne 109,79 Zähler verbuchte. Dr. Oetker warb insbesondere öfter bei RTL und somit eher in reichweitenstarken Programmen. So waren für die knapp 110 XRP auch nur 89 Spots nötig, während Milka 298 Mal im deutschen Fernsehen und vermehrt eben auch bei Spartensendern auftauchte. 

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All Eyes on Screens stellt für das Ranking eine Liste aller gestern im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite aller Spots einer Marke in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht All Eyes on Screens von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.